Synthetische Diamanten und Edelsteine
- Lab Grown -
Was sind eigentlich „synthetische Diamanten“ oder im englischen auch „Lab-grown Diamonds“? Wofür werden sie verwendet? Kann man sie von natürlichen Diamanten unterscheiden?
Diese Fragen haben wir uns gestellt und versuchen diese für Euch zu beantworten.
Zu Beginn ist es wichtig zu erklären, dass ein natürlicher Diamant oder Edelstein ein Produkt ist, dass von der Natur geschaffen wurde. Beide stellen Mineralien dar, die in der Natur gebildet wurden und aufgrund dessen, durch deren Wert, als Schmucksteine verwendet werden.
Ein im Labor hergestellter Diamant oder Edelstein hingegen, ist ein künstliches Produkt, dass aber die gleichen chemischen und physikalischen Eigenschaften besitzt, wie das Naturprodukt.
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Wie entstehen synthetische Edelsteine?
Es gibt dazu 2 gängige Verfahren:
„Schmelz-Tropf-Verfahren“
Der französische Chemiker A.V. Verneuil züchtete im Jahre 1888 das erste mal synthetische Rubine. Er entwickelte das sogenannte „Schmelz-Tropf-Verfahren“, das noch bis heute Verwendung findet.
Es wird ein pulverisierter Rohstoff in einem Ofen, bei etwa 2000°C mit verschiedenen Farbzusätzen geschmolzen. Dabei entstehen kleine Tröpchen, die auf einen kleinen vorgesehenen Socken fallen und auskristallisieren. So entstehen die „Schmelzbirnen“ nach nur einigen Stunden, die von außen keine typischen Kristallflächen besitzen, aber von innen einem natürlichen Kristall gleichen.
„Ziehverfahren“
Das zweite Verfahren wurde von Chemiker I. Czochralski 1918 entwickelt und ermöglicht es, große synthetische Kristalle zu züchten.
Dabei geschieht folgendes: Das gezüchtete Produkt wird aus der Schmelze gezogen, nachdem ein Kristallkeim das Wachsen der Schmelzbirne angeregt hat. Die Birne wird also unter Rotation aus der Schmelze gezogen, während sie unten immer weiter wächst.
Außer der zwei genannten Verfahren, existieren noch unzählige mehr. Einige Firmen haben ihre eigenen Verfahren synthetische Edelsteine herzustellen, die sie jedoch unter Verschluss halten als Firmengeheimnis.
Wie entstehen synthetische Diamanten?
Kommen wir nun dazu, wie synthetische Diamanten entstehen. Auch hier gibt es mehrere Verfahren, einen Diamanten im Labor herzustellen. Wir möchten Euch einmal das wichtigste vorstellen.
"Hochdruck-Hochtemperatur-Verfahren"
Bei diesem Verfahren wird Graphit als Ausgangsstoff in einer hydraulischen Presse, bei einem Druck über 60.000 bar und einer Temperatur von 1500°C zusammengepresst. Der Prozess zieht sich über mehrere Wochen. Dabei geschieht eine Umwandlung von Graphit zum Diamant, da dieser eine thermodynamisch stabilere Form des Kohlenstoffes ist.
Verwendung der synthetischen Edelsteine und Diamanten
Die Verwendung variiert von Stein zu Stein. Oftmals werden die edlen Steine in Schmuckstücken verarbeitet. Hinzu kommt aber ihr wichtiger Wert für die Industrie: Durch seine chemischen und physikalischen Eigenschaften wird er in Werkzeuge eingearbeitet, vor allem in Bohrern oder Fräsen. Manchmal findet man Diamantstaub auch in Polierpasten oder Schleifscheiben.
Kann man synthetische Diamanten von natürlichen unterscheiden?
Mit dem bloßen Auge kann man den Unterschied vom natürlichen Diamanten nicht unterscheiden. Im Allgemeinen Erkennt man einen Diamanten an der Lichtstreuung, der Lichtbrechung und vorhandenen Einschlüssen. Die aber wichtigsten Eigenschaften sind seine Härte, Dichte, Glanz und die Wärmeleitfähigkeit.
Bei der Erzeugung im Labor wir zumeist ein metallischen Flussmittel verwendet, dass unter Umständen noch im Diamanten enthalten sein kann. So kann es passieren, dass der Stein auf Magnetismus reagieren kann. Diese Einschlüsse kann man zudem erkennen, denn natürliche Diamanten haben Einschlüsse, die wolkig oder kristallin anmuten.
Viele gezüchtete Diamanten werden vom Labor, in dem sie entstehen, gestempelt. Kommen wir zur Farbe, weisen synthetische eher einen Gelb- oder Blaustich auf. Man kann aber anhand der Farbe nicht genau bestimmen, ob es sich um einen natürlichen oder synthetischen Stein handelt. Zu empfehlen ist daher immer der besuch eines Goldschmiedes oder Juweliers, der genau weiß, wie er den Stein beurteilen kann und zumeist ein besseres Auge für bestimmte Kriterien hat.
Wir sind nach unserer Recherche sehr überrascht, was die Forschung bis heute an Verfahren entwickelt hat. Zusammenfassend ist es uns wichtig zu sagen, dass synthetische Diamanten konfliktfrei entstehen. In vielen Abbauländern gibt es oftmals viel Gewalt, Schmuggel und illegale Minen.
Wird der Stein im Labor hergestellt, entfällt nicht nur der Aspekt der Gewalt, sondern auch der Einsatz von Chemikalien und ist somit umweltfreundlich und ökologisch.
Goldene Grüße aus Berlin
Lisa P.
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